Glossar Energieeffiziente Architektur

3-Liter-Haus

Ein Begriff in Anlehnung an den Autobau, der den Heizverbrauch umgerechnet auf den Liter Heizöl pro Jahr und Quadratmeter Wohnfläche angibt. Es verbraucht das Energieäquivalent von 3 Litern Heizöl für Warmwasser und Heizung pro Quadratmeter und Jahr.

6-Liter-Haus

Ein Begriff in Anlehnung an den Autobau, der den Heizverbrauch umgerechnet auf den Liter Heizöl pro Jahr und Quadratmeter Wohnfläche angibt. Es verbraucht das Energieäquivalent von 6 Litern Heizöl für Warmwasser und Heizung pro Quadratmeter und Jahr.

Blockheizkraftwerk

Ein Blockheizkraftwerk (BHKW) ist eine modular aufgebaute Anlage zur kombinierten Erzeugung von elektrischem Strom und Wärme, die vorzugsweise am Ort des Wärmeverbrauchs betrieben wird bzw. Nutzwärme in ein Nahwärmenetz einspeist. Sie setzt dazu das Prinzip der Kraft-Wärme-Kopplung ein. Der Wirkungsgrad der Stromerzeugung liegt dabei, abhängig von der Anlagengröße, zwischen etwa 25 und 50 %. Durch die ortsnahe Nutzung der Abwärme wird die eingesetzte Primärenergie aber zu 80 bis über 90 % genutzt.Blockheizkraftwerke können so bis zu 40 % Primärenergie einsparen gegenüber der herkömmlichen Kombination von lokaler Heizung und zentralem Großkraftwerk.

Effizienzhaus 115, 100, 85, 70, 55

Fünf Gebäudestandards der dena zur Klassifizierung der Gebäudegüte. Das Effizienzhaus 100 entspricht energetisch dem Neubaustandard. Das Effizienzhaus 85 unterschreitet die gültige Energieeinsparverordnung um 15%, das Effizienzhaus 70 unterschreitet die gültige Energieeinsparverordnung um 30%, das Effizienzhaus 55 unterschreitet die gültige Energieeinsparverordnung um 45%. Das Effizienzhaus 115 überschreitet die gültige Energieeinsparverordnung um 15% und wird nur für energetische Sanierungen verwendet.

Endenergie

Jede Umwandlung und jeder Transport von Energie geschieht unter Verlusten. Endenergie bezeichnet die benötigte Energiemenge inklusive der Anlagen- und Verteilungsverluste, die an der Hausgrenze übergeben und auch bezahlt werden muss.

Energieausweis

Der Energieausweis beschreibt über die Nennung von Kennwerten zu Primärenergiebedarf und Wärmeschutz die energetische Qualität eines Gebäudes im Bezug zu vergleichbaren Neu- oder Bestandsbauten. Er kann auf gemessenen Verbrauchsdaten oder berechneten Bedarfswerten basieren.

Energieeffizienz

ist die Einsparung und rationelle Nutzung von Energie. Ein energieeffizientes Gebäude weist einen geringen Energiebedarf auf und deckt diesen über Anlagentechnik mit geringen Energieverlusten.

Erneuerbare-Energien-Gesetze EEG

verpflichtet Stromnetzbetreiber bundesweit, Strom aus erneuerbaren Energiequellen abzunehmen und über einen Zeitraum von 20 Jahren mit vorgeschriebenen Sätzen zu vergüten.

Heizwärmebedarf Qh

Die Wärmemenge, die pro Jahr für die Raumheizung eingesetzt werden muss. Diese wird unter Normbedingungen berechnet und stellt wie auch der Trinkwarmwasserbedarf eine Nutzenergieform dar.

KfW

Die KfW Bankengruppe ist eine Anstalt öffentlichen Rechts (AöR). Die Rechtsaufsicht hat das Bundesministerium der Finanzen. Die KfW Förderbank bietet im Bereich Bauen, Wohnen, Energiesparen ein breites Spektrum an Programmen, die zur Finanzierung von Investitionen in Wohnimmobilien dienen. Förderzwecke sind die Schaffung von Wohneigentum, die energetische Gebäudesanierung, das Modernisieren von Wohnraum und die Errichtung von sparsamen Neubauten (Effizienzhäuser).

www.kfw.de

KfW40-Förderung

Eine Fördermaßnahme der Kreditanstalt für Wiederaufbau, die über einen reduzierten Zinssatz und einem nach Abschluss der Baumaßnahme ausbezahlten Tilgungszuschuss besteht. Diese Förderung kann für Gebäude beantragt werden, welche die gültige Energieeinsparverordnung um 60% unterschreiten.

Nullenergiehaus

Es produziert die gleiche Energiemenge, welche die Bewohnerinnen und Bewohner für Heizung, Warmwasser und Haushaltsstrom verbrauchen.

Passivhaus

Es erfüllt die Kriterien des Passivhausinstituts Darmstadt. Es verbraucht maximal 15 Kilowattstunden pro Quadratmeter und Jahr für Heizwärmebedarf und hat einen maximalen Primärenergiebedarf für Heizung, Warmwasser und Haushaltsstrom von 120 Kilowattstunden pro Quadratmeter und Jahr. Die Gebäudehülle hat eine erhöhte Luftdichtheit. Es darf bei Windstärke 5 maximal das 0,6-fache seines Innenvolumens verlieren.

Photovoltaik

ist der Vorgang einer direkten Stromerzeugung aus (Sonnen)licht durch Solarzellen. Sie ist seit 1958 zunächst in der Energieversorgung von Weltraumsatelliten im Einsatz. Die meisten heute verwendeten Zellen bestehen aus Silizium (Si). Es gibt kristalline Zellen und neuere Dünnschichtzellen.

Passivhaus-Projektierungspaket PHPP

zur Berechnung der energetischen Anforderungen eines Passivhaus-Neubaus.

Plusenergiehaus

Es produziert eine höhere Energiemenge als die Bewohnerinnen und Bewohner für Heizung, Warmwasser und Haushaltsstrom verbrauchen.

Primärenergie

Als Primärenergie bezeichnet man die Energie, die mit den natürlich vorkommenden Energieformen oder Energieträgern als Quelle zur Verfügung steht.

Solarthermie

bezeichnet die thermische Nutzung der Sonnenenergie. Durch Kollektoren am Gebäude kann ein Teil der Gebäudeheizung (bei Heizungsunterstützung) und Warmwasserbereitung geleistet werden.

Transmissionswärmeverlust HT', spezifischer

Zur Berechnung von HT' wird die Summe der Wärmedurchgangsverluste aller Bauteile der Gebäudehülle gebildet. Dazu wird der jeweilige U-Wert des Bauteils mit der am Gebäude verbauten Fläche multipliziert. Er gibt den durchschnittlichen U-Wert der Gebäudehülle wieder.

U-Wert

Der U-Wert ist ein Maß für den Wärmedurchgang durch ein Bauteil. Er gibt die Wärmemenge an, die bei einem Temperaturunterschied von 1 Kelvin je Sekunde durch eine 1 Quadratmeter große Fläche des Bauteils von der einen zur anderen Seite fließt. Seine Einheit ist Watt pro Quadratmeter mal Kelvin (W/m²K). Je niedriger der U-Wert, desto geringer ist der Transmissionswärmeverlust.

Wärmepumpe

Gerät, das mit Hilfe von (meist elektrischer) Energie der Umwelt (z.B. Luft oder Erdreich) Wärme entzieht und z. B. für die Raumheizung nutzbar macht.

Wärmerückgewinnung

Nutzbarmachung von Abwärme, z. B. aus Abluft oder Abwasser.