Bebauungskonzept
Frankenschnellweg - Volkmannstr. - Dr.-Luppe-Platz, Nürnberg
Planungsgebiet
Das bearbeitete Gebiet liegt an der östlichen Seite des autobahnähnlichen Frankenschnellwegs, zwischen den Rampen / der Landgrabenstraße und dem Dr.-Luppe-Platz. Es sticht durch die besondere Nähe zum Stadtzentrum Nürnberg und zugleich durch die direkte Anbindung an das überregionale Autobahnnetz hervor. Dies bedeutet kurze Wege ins Stadtzentrum oder zum Hauptbahnhof (zu Fuß/ÖPNV) und schnelle Verbindungen zu den benachbarten Städten des Ballungsraums Nürnberg, Fürth und Erlangen (mit dem Auto).
Konzept und Entwurf
Analyse
Im Bereich der Landgrabenstraße bis zur Einmündung Volkmannstraße war die Blockbebauung bis 1914 abgeschlossen. Die Bebauungsdichte mit der Gebäudehöhe war hier erheblich größer als im südlicheren Bereich, da die Innenhöfe noch zusätzlich durch gewerblich genutzte Werkstätten, Lagerhallen etc. bebaut und genutzt waren. Durch den Bereich des heutigen Frankenschnellwegs verlief zu dieser Zeit der stillgelegte König-Ludwig-Kanal, der den Industriebereich Sandreuths von der Wohnbebauung der Südstadt so markant wie heute der Frankenschnellweg trennte. Die Bewohner nutzten den grünen und ruhigen Bereich entlang des Kanals zur Naherholung und konnten diesen bis ins Umland folgen. Heute ist eine derartige Nutzung durch die infrastrukturelle Entwicklung (Verkehrswege) auf diesem Gebiet nicht mehr möglich.
Ab der Mündung Volkmannstraße bis zum Dr.-Luppe-Platz liegt am Frankenschnellweg eine von Hundehaltern genutzte, brachlandähnliche Wiese mit direkter Blickbeziehung auf das Heizkraftwerk Sandreuth der N-Ergie. Die Stadt Nürnberg versucht hier eine Art öffentliche Freifläche mit einem Erlebnisspielplatz zu etablieren. Dieser zeigt sich bisher meistens ungenutzt.
Gegenüber des Heizkraftwerks/Betriebsgelände der N-Ergie wird diese Freifläche im südlichen Abschnitt von nicht geschlossener Blockbebauung und im nördlichen Abschnitt von der beschriebenen offenen Riegelbebauung aus der Nachkriegszeit begrenzt. Die offene (Riegel-) bzw. nicht geschlossene Form der (Block-) Bebauung hat auch für die Anwohner eine erhöhte Lärmbelästigung durch die fehlende Abschottung zum Frankenschnellweg zur Folge. Rückzugsmöglichkeiten bieten sich in den hier geöffneten Innenhöfen bzw. den Grünbereichen der offenen Riegelbebauung nicht. Daraus resultiert eine erhebliche Minderung der quartierbezogenen Wohnqualität. Historisch betrachtet bestand dieses Quartier im südlichen Teil aus einer Blockbebauung errichtet zwischen 1920 bis 1945, mit als Grünanlagen genutzten, weitläufigen Innenhöfen, geschützt vom Straßenlärm der öffentlichen Bereiche (vgl. z. B. Caree Leibniz-/ Herschel-/ Brehmstraße).
Die heutige bauliche Situation ist das Ergebnis historischer Entwicklungen. Hier sind einerseits die durch Kriegseinwirkung entstandenen, nicht geschlossenen Baulücken im nördlichen Bereich (Landgrabenstraße bis Mündung Volkmannstraße) zu erwähnen. Diesen Bereich prägen heute geöffnete Innenhöfe mit provisorisch gebauten Schuppen. Eine Autovermietung nutzt hier die beschriebenen Baulichkeiten und stellt im öffentlichen Bereich eine Behinderung durch auf dem Fußweg parkende Leihfahrzeuge für Passanten dar (freie Durchgangsmöglichkeit z. T. unter 1 m). Fahrradwege sind nicht vorhanden, so dass Radfahrer mitunter Umwege von bis zu 2 km in Kauf nehmen oder vorschriftswidrig auf der Schnellstraße bzw. den eingeengten Fußwegen in Richtung Fürth fahren müssen.
Andererseits sind die Ansätze der Nachkriegsbebauung zwischen der Max-Planck- und Charlottenstraße auffällig, die ebenfalls keine Abschottung, sondern im Gegenteil eine Öffnung zum Frankenschnellweg bilden. Die Orientierung der Gebäude zum damaligen, als Erholungsgebiet genutzten und stillgelegten König-Ludwig-Kanal war noch zur Bauzeit attraktiv, während sich die folgende Umnutzung des Kanals zur Stadtautobahn durch die erhöhten Emissionen / Belastungen für die Attraktivität dieser Bauweise negativ auswirkte.